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Der Verwunschene Wald


Diese Geschichte wurde einem unserer Ordensmitglieder zugetragen, und es besteht die Überlegung, ob es sich dabei um ein Schwert des Apepi handeln könnte.

Ich war auf Wanderschaft weit im Westen der Mittellande, kurz vor dem großem Meer.

Meine Reise führte mich durch Tarascon ein kleines Dorf in der Grafschaft zu Fandora in Zarorien. Als ich dort ankam herrschte dort eine panische Aufregung, viele Männer bauten in Windeseile ihre Zelte ab und packten hektisch ihre Sache. Sie waren kreidebleich und rannten wie von Hornissen gestochen hin und her.

Ich fragte einen der Männer was passiert sei, doch er stotterte nur irgend etwas von Wald, Dämonen oder Geistern, und rannte eilig weiter.

So ging ich dann ins Wirtshaus um mehr über die Gerüchte zu erfahren, doch der Wirt konnte mir nicht viel sagen. Die Männer waren Holzfäller die den Wald eben machen sollten, um dort eine Festung für den jungen Grafen zu bauen. Er schickte mich zur Zarah der Kräuterfrau, da sie den Wald am besten kennen würde.

Zarah wohnte in einer kleinen Hütte am Rande des Dorfes. Ich ging hinein und traute meinen Augen nicht.

Die von außen so verfallen wirkende Hütte, war von innen groß und geräumig. Kleine Bäume und Kräuter wuchsen aus Boden und Wänden, außerdem duftete es wunderbar...

In jeder Ecke der Hütte anders. Hinter der Theke stand eine Dryade. Langes graues Haar wallte um ihr freundliches Gesicht und ihre Augen spiegelten ihr hohes Alter wieder.

"Nun gut Dir kann ich von dem Wald erzählen. Dieser Wald ist kein gewöhnlicher Wald, in ihm ist viel mehr Leben als in den anderen Wäldern. Jede Pflanze, jeder Baum ist erfüllt von Leben.

Ja das ist normal, aber in diesen Wald ist das Leben stärker. Die Pflanzen und Bäume schaffen es jeden zu vertreiben, der ihnen böses will. Die Trimanen, Kobolde, Braunies und Feenwesen helfen dem Wald dabei. Und dort gibt es sehr viele solcher Wesen.

Vor vielen Jahren hatten die Männer des damaligen Grafen schon einmal das Land des Waldes urbar zu machen versucht, indem sie ihn abzubrennen suchten. Sie versuchten es immer und immer wieder...

Doch jeder ihrer Versuche schlug fehl.

So versuchten sie zunächst ein Feuer zu machen. Sie benutzten trockenes Holz, sogar wertvollstes Papier und öle. Doch jedes mal wenn eine kleine Flamme züngelte, erstickte sie wieder als ob etwas nicht wollte das dieser Wald brennt.

Einige Jahre später versuchten sie es wieder dieses mal schafften sie es, ein Feuer zu machen.

Es brannte hell und lichterloh und alsbald würden die ersten Bäume in Flammen stehen.

Doch plötzlich drehte der Wind und das Feuer verbrannte statt des Waldes das Lager der Arbeiter des Grafen. Glücklicherweise verbrannten nur die Zelte, alle Arbeiter blieben unversehrt.

Der letzte Versuch war vor zehn Jahren. Alles war genau geplant. Der Wind stand richtig, kein Wölkchen war am Himmel und es hatte tagelang nicht geregnet. Als das Feuer dieses mal hell und heiß brannte, schien alles vollkommen und das Leben des Waldes und aller Lebewesen in ihm besiegelt. Doch innerhalb weniger Minuten zogen graublaue Wolken am Himmel auf und es gab Regen, als wenn der Himmel seine Schleusen geöffnet hätte. Der Regen löschte das Feuer und die Unmengen Wasser liefen den Hügel hinab und spülten das Lager der Arbeiter fort.

Dieser Wald scheint die Elemente als Freunde zu haben, die ihn beschützen und behüten. Auch scheint er eigene Stärke zu haben, die über die eines normalen Waldes weit hinaus gehen. So wirkt er immer stark und prächtig.

Und er bietet Heilkräuter der seltensten Arten. Immer wenn ein Dorfbewohner erkrankt ist egal wie schwer die Krankheit, egal wie schwer ansonsten die Kräuter, die zu dessen Heilung nötig sind sonst auffindbar sind. Sie wachsen in diesem Wald, sogar im Winter. Immer dann wenn man sie braucht.

Doch sobald die Nacht hereinbricht spüre, ich das etwas nicht in Ordnung ist mit dem Wald. Es geht ihm schlecht und es scheint mir so als hat er Angst. In besonders dunklen Nächten wenn der Mond nicht zu sehen ist und kaum ein Stern am Himmel steht, habe ich das Gefühl als würden die Bäume und Pflanzen enger zusammenrutschen um sich vor der Nacht zu schützten.

Aber merkwürdig ist es auch, dass es in diesem Wald nie ganz dunkel zu werden scheint;

Es gibt dort tausende Glühwürmchen und auch einige Pflanzen, die ein leicht grünliches Licht abwerfen gespeist von dem Licht der Sonne.

Ich kann den Wald verstehen, denn auch die Nacht scheint den Wald nicht zu mögen. Die Dunkelheit schließt den Wald ein, umhüllt ihn als wolle sie ihn verschlingen und nie wieder freigeben."

"Seht mich nicht so ungläubig an!", sagte die alte Frau, vor der ich mein Erstaunen nicht verbergen konnte. "Es ist so! überzeugt Euch selbst, beobachtet den Wald doch heute Nacht; vom Hügel aus kann man ihn sehr gut sehen und Ihr müsst das Dorf nicht verlassen."

 

Und als hätte sie meine Gedanken gelesen sah sie mich an und sagte: "Nun da Ihr morgen gleich nach Sonnenaufgang in den Wald gehen wollt, nehmt diesen Ring. Er wird Euch den Blick öffnen für das Besondere."

Sie nahm den Ring von ihrem schlanken Fingern und steckte ihn mir auf. Zu meiner Verwunderung passte der Ring, als wenn er eigens für mich gefertigt worden wäre. Da die Dämmerung bevorstand, ging ich hinaus um den Wald zu beobachten. Misstrauisch saß ich auf dem Hügel und beobachte den Wald und die Dunkelheit. Und tatsächlich nach einer Weile, so schien es mir, wurde der Wald tatsächlich kleiner.

Oder hat mir meine Phantasie einen Streich gespielt?

Ich sehe direkt noch mal genau hin doch ich konnte nichts mehr erkennen so dunkel war es auf einmal um den Wald herum. Ich sah in die andere Himmelsrichtung, und konnte das Meer, welches noch Stück weiter entfernt war als der Wald, klar und deutlich sehen. Dort war die Dunkelheit längst noch nicht so weit fortgeschritten als um den Wald herum. Auch in die anderen Himmelsrichtungen gesehen, war es heller.

Da ich den Wald nicht weiter beobachten konnte, nahm ich mir ein Zimmer in der Taverne. Am nächsten morgen gleich nach dem Frühstück ging ich in den Wald. Doch vor Aufregung war ich nicht fähig viel zu essen. Auch der kleine Bissen Brot, den zu essen ich mich gezwungen hatte, schien jetzt noch, als ich mich bereits auf dem Weg befand, fest in meinem Halse zu stecken.

Mit jedem Schritt den ich tat, rückte der Wald näher und näher gleichsam wuchs die Angst in mir. Was würde mich erwarten? Auf was würde ich treffen? Werde ich je wieder aus diesem Wald heraustreten? Als ich lange über diese Fragen nachdachte, wurde mir plötzlich gewahr, dass ich mich bereits im Wald befand. Wollte ich in dem Moment als ich es bemerkte sofort wieder herausrennen, so wurde mir bewusst, dass meine Angst, die mich plagte, wie weggeblasen war. Ich verspürte vielmehr eine seltsame Geborgenheit, die mich gänzlich umschloss.

Ich setzte meinen Weg durch den Wald fort und stellte fest, dass die alte Frau in der Wahl ihrer Worte nicht übertrieben hatte.

Nie zuvor sah ich einen Wald wie diesen, voll mit allen Gewächsen, die man sich nur erträumen kann. So viel Leben....

Erfasst von dieser übermacht von Eindrücken die mich übermannte merkte ich nicht, dass der Ring, der sich an meinem Finger befand zu rutschen begann. Mit jedem Schritt sich dem Unausweichlichen nähernd.

Dann fiel der Ring und noch ehe er den Boden berührte flog eine Elster heran angezogen, von dem magischen Glanz und fing ihn mit ihrem Schnabel, als ob sie es gewusst hätte. Fluchend auf die diebische Natur der Elster rannte ich hinter ihr her, tiefer in den Wald hinein, als ich mich plötzlich auf einer Lichtung wiederfand.

Die Elster setzte sich frech auf den einzigen Baum der auf der Lichtung stand. Dieser Baum, es war eine alte Eiche, die noch älter zu sein schien als die ältesten Bäume des Waldes.

Wider ihre Natur ließ die Elster den Ring fallen und kurz bevor der Ring den Boden berührte ward alles still und der Ring hielt im Fall inne...

Plötzlich ward die Lichtung erhellt durch ein grünliches Leuchten. Ich blickte umher, doch der Ursprung des Leuchtens blieb mir zunächst verborgen. Als ich wieder zu dem Baum blickte, sah ich ein großes Schwert schwebend in der Luft. Doch das Schwert schien nicht aus Stahl zu sein, denn auch es schimmerte grünlich.

Neugierig trat ich näher und sah, dass das Licht der Sonne es zu durchdringen vermochte. Von diesem Schwert ausgehend erhob sich ein grüner Regenbogen in den Himmel, wo er in den Wolken verschwand...

Als ich näher trat sah ich, dass sich um die Parierstange des Schwertes ein grüner Drache wand, der aussah als ob er sich jederzeit von dem Schwert lösen und in den Himmel empor steigen könnte.

Erfüllt von der Begierde dieses Schwert zu berühren streckte ich meine Hände aus. Doch als meine Finger den Griff umklammern wollten verschwand das Schwert und der Ring fiel zu Boden.

Hatten mir meine Sinne wieder nur einen Streich gespielt, oder hatte der Drache mir tatsächlich zugezwinkert als ich das Schwert zu berühren ersuchte?

Nun jetzt, wo ich hier sitze und die Geschehnisse nochmals überdenke vermag ich auch jetzt keine Antwort auf diese Frage zu finden. Fühlte ich mich dem Ring, den ich von der alten Frau erhielt seinerzeit so verbunden, so fremd und unnatürlich kommt er mir jetzt an meinem Finger vor.

Als ob wir nicht füreinander bestimmt sein würden...