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Die Schlacht von Karman


Text & Melodie: Lyrgaine

 

Diese Lied basiert auf dem Bericht des Bruders Alkalon über die Schlacht von Karman, gefunden von Norik, Paladin des Drachenordens.

 

Ich sah einst die dunklen Horden über die Dörfer mordend

ziehn, schwarz wie die Nacht.

Unsäglicher Schrecken, die tapfersten Recken sah ich

fliehn vor dieser Macht.

Nichts schien sie aufzuhalten in ihrem grausam-kalten

Tun, kein Schild und kein Schwert.

Ihre Reihen nicht zu zählen aus verlorenen Seelen, nicht

ruh'nt, der Leib längst versehrt.

 

Und jeder, der fiel im Streite auf unserer Seite

stand später bei ihnen,

seelenlos das Schwerte schwingend, den einstigen Freund bezwingend, der

sank blutend dahin.

Untote Drachen gar sah man in der schwarzen Schar

stehn, die Krallen voll Blut

und unter ihnen am höchsten Punkt, Stykar den Höllenhund

gehn, den Herrn dieser Brut.

 

Verbrennend das Land unter Stykars blut'ger Hand

zog das Heer weiter voran.

Abrogina war gefallen und auch Callahans Hallen

warn nicht mehr, nur noch Karman.

Frauen und Kinder schrien, wandten sich zum Fliehen

durch geheime Stoll'n,

während die tapferen Recken trotz ihrer Angst und Schreckens-

furcht gingen die Schwerter zu holen.

 

Zwei Stunden nur zum Leben blieben uns gerade eben

noch, bis der Feind uns erreicht,

so ging ich zum Gebet mich wenden, lag wies schien in Götterhänden

doch das Schicksal des Reichs.

Und mitten im Gebet vertieft hört' ich wie eine Stimme rief

so klar:'Zweifele nicht!'

War's ein Dämon oder Götter, Feinde oder Lebensretter

gar, die da riefen mich?

 

Zitternd lauschte ich nochmal und doch war ich allein im Saal

hier, niemand dort war.

'Zweifle nicht, handle!' rief die Stimme dröhnend tief

in mir, fordernd und klar.

Noch im Zweifeln kam der Bote: 'Vor den Toren steht das tote

Heer, schwarz wie die Nacht.'

So stieg ich alsbald auf die Zinnen, den verlor'nen Kampf beginnen,

der wohl bald würd' entfacht.

 

Doch was ich sah mit eignen Augen würde mir wohl keiner glauben

der's nicht selber gesehn -

Kreaturen man dort sah, die ganze Niederhöllenschar...

wer konnt dem widerstehn?

Schwarz bedeckt waren die weiten Felder und zig Ewigkeiten

sank die Stille aufs Land,

bis schließlich Stykars Stimme scholl, der Grausamkeiten übervoll,

der Klang unsere Seelen fand.

 

Ich sah den Dolch in meinen Händen, wollt' mein Leben selbst beenden,

da sprach die Stimme nochmal.

Ein Wind kam auf - 'Zweifle nicht!', das Wolkenmeer bewegte sich

und brach auf mit glänzendem Strahl.

Majestätisch schwebten Drachen über Himmelsblau, den Rachen

aufgerissen und scharf.

Auf ihren Rücken rote Krieger, stießen auf die Feinde nieder,

zu Hauf die Reihen unterwarf.

 

Die Luft erbebte unterm Schall ihres Rufes 'Zandragal!'

der Tag ward geschaffen durch sie

und unter ihren Schwerterklingen, die tödlich durch die Lüfte singen

lag der Feind wie totes Vieh.

Als unsere Recken diese sah'n, die Roten in den Schwarzen Scharen,

der Mut in ihnen erwacht.

Brüllend, schreiend das Schwerte schwingend, dem dunkeln Feind den Tode bringend

voll Wut stürzten sie in die Schlacht.

 

Im Burghof wogt der Kampfe schwer, am Himmel zog das Drachenheer

voran, der Sturm tobte laut.

Seit' an Seit' fochten zusammen Rote und auch meine Mannen

dann, fast wie vertraut.

Was dann jedoch plötzlich geschah, nahm ich wie in einem Nebel war,

gelenkt durch seltsam Geschick,

die Worte find ich heute kaum, manchmal scheint's mir wie ein Traum,

so denk ich an diesen Tag zurück.

 

Ein Blitz kam auf mich zugebrannt, gewirkt von Nekromantenhand,

den Tod vor Augen ich sah.

Erschöpft und müde kniet' ich nieder, schloß betend meine Augenlider

und bot mich dem Tode dar.

Doch plötzlich stürmt im roten Tuch ein Mann heran, hält ab den Fluch

von mir und bricht sterbend zusammen;

sein Blut an meinen Händen klebend, sein Leben für das meine gebend,

liegt er in meinem Arm.

 

Gebete flüsternd, liegend ruht er in meinem Arm, im See voll Blut

und singt leise im Schmerz,

ein Amulett in seiner Hand, der Tränensee in meinen Augen brannt'

und rinnt auf sein blutend Herz.

Noch kurz vorm Tod sieht er mich an, gibt mir das Amulett sodann

und spricht mit sterbender Stimm'.

Ich spürte eine fremde Macht, die aus dem Amulett erwacht...

'Zweifle nicht!' sprach er - und ging.

 

Verschwommen sah ich mir an was er in meine Hand getan:

es wand sich ein Drache darauf rot.

Mit aller Macht beschwor voll Wut ich eine zehrend Feuersglut

so fand Sty'kar den Tod.

Vor mir lag der rote Krieger, tot - und dennoch blieb er Sieger.

'Handle, zweifele nicht!'

Diese Wahrheit in meinem Herzen kämpfe ich trotz aller Schmerzen,

'Handle!' die Stimme spricht.